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dung der Theorie macht günstigen Boden für uppige Blüte der politischen Metapher.
Wenn Politikdiskurs auch an verschiedenen Stilfiguren nicht reich ist, wie die schöne
Literatur, aber manchmal sind sie viel wichtiger für Gesellschaft, denn sie haben aus-
gesprochene regulatorische Funktion. Genau deshalb ist es notwendig, dass diese Me-
tapher «den Nagel auf dem Kopf « trifft. Wie es bemerkt wurde, ist Politikdiskurs in
Zeiten der Krise farbenreicher und kräftiger, dazu benutzt man selten die Tropen iso-
liert. Der Politiker, der ein vollständiges Bild im Kopf des Empfängers schafft, ver-
wendet Stilfiguren als Teile des Ganzes.
Wir betrachten den Artikel [3] von Sigmar Gabriel, Vorsitzender der SPD und
Bundesminister für Wirtschaft und Energie, der Nazionalismus gewidmet war. Wie
ein roter Faden zieht sich durch den Text die Metapher «Nazionalismus ist Glauben»:
«Pass Dich an!» lautet der neue kategorische Imperativ dieser
Glaubenslehre
.
Glauben setzt Erhältlichkeit von Mythen voraus:
…ist unsere moderne Welt …
von Mythen geprägt
. Der
Glaube daran
ist stark.
Ein
Mythos der Moderne bleibt der Nationalismus
. Nationalisten sind
Gläu-
bige
…
…müssen wir eine zweite
Fabel der Moderne
hinterfragen:
Der Mythos der
Globalisierung
liefert gewissermaßen das Gegenbild zum nationalstaatlichen Kon-
trollanspruch. Auch seine
Propheten
sind hochmütig.
Die
Mythologie
der alternativlosen Deregulierung…
Die Metapher «Krise ist Krieg « trifft man überall, dieser Text ist keine Aus-
nahme. [4: 49] Sie zeigt sich durch verschiedene Kriegselemente (
Kapitulation
;
Selbstaufgabe
; die harten Gegensätze zwischen
Gewinnern und Verlierern
). Die un-
terlegene Partei
«geht unter».
Metaphorisch toleriert die Globalisierung keine Grenzen zwischen den Teilen
der Gesamtheit:
Sie (Globalisierung)
baut keine Mauerrn und Eisernen Vorhänge
. Sie
oeffnet
Grenzen, physisch wie intellektüll
, und
erweitert
die
Freizügigkeit und das Wissen
der Menschheit
.
Zaun ist hoch genug
, um die Migrationsbewegungen unserer Zeit in den Griff
zu bekommen.
Nazionalismus
«spaltet»
die Welt, so ist er
«aus den Fugen greaten»
.
Fester Grund ist die Basis der Stabilität. Man vergleicht ihn mit «
einer weit
größeren
Verankerung
«als es
«verschiedene Strömungen des ethnisch-kulturellen
Isolationismus»
gibt.
Menschen suchen nach
Ankern
und auch nach Ordnung in einer chaotischen
Welt…
Gleichstellung mit
« festen Grund unter den Füßen»
ist üblig gehalten.
Es gibt auch mehr isolierte metaphorische Strukturen: